Einleitung
Geschäftsprozessmanagement (GPM) befasst sich mit der Frage, wie die Arbeitsabläufe in einem Unternehmen gestaltet werden können, um einheitliche Ergebnisse zu erzielen und Verbesserungsmöglichkeiten zu nutzen. Aber was hat das Thema GPM nun mit Ökologie und Nachhaltigkeit zu tun? Kurz gesagt ist Green BPM eine Methode zur Gestaltung, Verbesserung und Verwaltung von Geschäftsprozessen mit dem Ziel, deren Umweltauswirkungen zu verringern. Das ist möglich, indem Nachhaltigkeitsaspekte in alle Bereiche des GPM-Lebenszyklus einbezogen werden, von Prozessdesign und -analyse bis hin zur Implementierung und Optimierung.
Zum Umweltschutz müssen alle ihren Beitrag leisten, vor allem große Unternehmen. Und dabei geht es nicht um Greenwashing, also darum, Endverbraucher:innen die Schuld für Abfall und Verbrauch zu geben, oder darum, Verpackungen in Erdtöne einzufärben und ein grünes Blatt darauf zu kleben. Es geht darum, das Unternehmen umzugestalten und einen nachhaltigeren Ressourcenverbrauch anzustreben. Durch die Einführung von Green BPM können Unternehmen Kosten sparen, die Effizienz steigern und die Umwelt schützen. Lesen Sie die folgenden Abschnitte, um zu erfahren, wie Ihr Unternehmen Green BPM einführen kann, um seine Nachhaltigkeits- und Umweltziele zu verwirklichen.
Geschäftsprozessmanagement ist per Definition grün
Das Ziel eines jeden erfolgreichen Geschäftsprozessmanagements ist es, durch straffe, konsistente Geschäftsprozesse eine maximale Effizienz und Ressourcenzuweisung zu erreichen. Nun können böse Zungen behaupten, dass z. B. bei einem erfolgreichen Prozess eines Bekleidungsherstellers die effizienteste Art und Weise, schmutziges Wasser aus der Jeansherstellung zu entsorgen, darin besteht, es direkt in den örtlichen Fluss in Indonesien zu leiten. Höchste Effizienz ist jedoch erst dann gegeben, wenn ein sozial verantwortliches Unternehmen weniger Ressourcen verbraucht, als es die lokalen und globalen Vorschriften vorschreiben, und dennoch bemerkenswerte Erfolge erzielt. Es ist entscheidend, dass die verschiedenen Abteilungen und Funktionen innerhalb des Unternehmens kommunizieren und mit klaren und effizienten Prozessen arbeiten.
Diese Geschichte hat zwei Seiten: Die Ausführung von Geschäftsprozessen muss effizient, nachhaltig und effektiv sein. Damit dies möglich ist, müssen diese Faktoren bereits bei der Prozessdokumentation berücksichtigt werden. Prozesseigentümer:innen, Prozessmanager:innen und ihre Designer:innen müssen den Designprozess mit Nachhaltigkeit und Ökologie als Hauptmotivatoren beginnen. Bei der Gestaltung und Dokumentation der Arbeitsschritte gilt es, die eigenen Annahmen zu hinterfragen, zu prüfen, ob es effizientere Wege gibt, die Komplexität zu reduzieren und zu überlegen, ob Zulieferbetriebe einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können. Dies ist auch das ideale Szenario für Unternehmen, die sich noch in der Anfangsphase des GPM befinden. Wenn sie nur die Grundsätze des Geschäftsprozessmanagements befolgen, erreichen sie Nachhaltigkeit und werden standardmäßig „grün“ und ein wertvolles Mitglied ihrer lokalen, regionalen und globalen Gemeinschaften sein. Wir müssen uns jedoch vorrangig mit den reifen Organisationen befassen, die über alte Systeme mit festen Gewohnheiten verfügen und ähnlich wie Schlachtschiffe agieren – sehr effektiv, aber schwer in eine andere Richtung zu lenken.
Gestalten Sie Ihr bestehendes GPM grün
Gerade die zuletzt genannten Organisationen sind es, die diesen Blogbeitrag benötigen. Natürlich wissen die meisten von uns, was zu tun ist, aber gehen wir die notwendigen Schritte zusammen noch einmal durch:
Ressourcenverbrauch ermitteln und reduzieren
Ressourcen können reduziert werden, indem man nach Möglichkeiten sucht, die Menge an Energie, Wasser, Material und anderen Ressourcen zu verringern, die in einem Prozess verwendet werden. Ein Unternehmen könnte zum Beispiel auf energieeffizientere Geräte umsteigen oder Möglichkeiten zur Wiederverwendung oder zum Recycling von Materialien finden.
Abfallminimierung
In erster Linie geht es darum, die Abfallmenge, die im Rahmen eines Prozesses entsteht, zu verringern. Logistikverantwortliche können mit Transportunternehmen und Lagern zusammenarbeiten und Lösungen finden, um Verpackungsmaterial einzusparen oder die Qualität der Verpackungen und die Transportsicherheit zu verbessern, wodurch Schäden an den beförderten Waren verringert werden.
Nachhaltige Praktiken fördern
Es gilt, die Mitarbeitenden über Nachhaltigkeit aufzuklären oder Richtlinien und Verfahren einzuführen, die nachhaltige Praktiken unterstützen. Beispielsweise könnten Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen darin schulen, wie sie ihre Umwelteinflüsse verringern können, oder eine Richtlinie für das Recycling aller Papier- und Plastikabfälle einführen.
Die wichtigsten Fragen lauten: Wie? Und: Welche GPM-Tools und -Methoden können dafür eingesetzt werden? Hier sind einige mögliche Ansätze:
Das aktuelle Prozessportfolio analysieren
Dazu müssen alle Geschäftsprozesse der Organisation identifiziert und ihre Umweltauswirkungen bewertet werden. Im Endeffekt geht es um eine solide Prozessdokumentation. Das bedeutet, dass Sie Tools wie unser GPM-Tool ADONIS verwenden, um Prozesse im Detail zu verwalten und zu dokumentieren, und mit Hilfe leistungsstarker Analysefunktionen Informationen aus Ihrem Prozessportfolio extrahieren können. Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Wenn Sie mit einem Tool wie ADONIS einen digitalen Zwilling Ihrer Organisation erstellen, anstatt Prozesse auf Papier und in Akten zu dokumentieren, können Sie die direkten Auswirkungen reduzieren, indem Sie den Papierverbrauch und die Flächennutzung verringern. Das ist eine Win-Win-Situation.
Mit Process Mining Ineffizienzen aufdecken
Process Mining ist eine Technik, mit der sich versteckte Muster und Ineffizienzen in Geschäftsprozessen aufdecken lassen. Anhand dieser Informationen können Sie Verbesserungsmöglichkeiten ermitteln. Wenn Sie an diesem Thema interessiert sind, können Sie auf unserer Website mehr über Process Mining erfahren.
Die GPM-Suite ADONIS bietet leistungsstarke Analysefunktionen.
Vorhandene Prozesse optimieren
Wenn Ihre Prozesse ineffizient sind, besteht natürlich Optimierungsbedarf. Wir haben einen ganzen Blogbeitrag zu diesem Thema verfasst. Lesen Sie gerne mehr darüber, wenn Sie die Welt der Prozessoptimierung entdecken und von ihr profitieren möchten.
Prozesssimulation zur Prüfung der Änderungen verwenden
Die Prozesssimulation ist eine Technik, mit der Sie die Auswirkungen von Änderungen an einem Geschäftsprozess testen können, bevor sie umgesetzt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Änderungen die gewünschte Wirkung auf die Umweltauswirkungen des Prozesses haben werden.
Die ADONIS Prozesssimulation in Aktion
Änderungen umsetzen
Nachdem die Änderungen ermittelt und getestet wurden, gilt es, diese umzusetzen. Dieser Prozess kann eine Herausforderung sein, da er die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert. Die Veröffentlichung und Kommunikation von Änderungen wird durch ein unternehmensweites Tool erleichtert, auf das die Mitarbeitenden zugreifen können, um sich über Neuerungen in ihrem Tagesgeschäft zu informieren. Lesen Sie mehr über GPM-Marketing in unserem Blogbeitrag.
Zusammenfassung
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Sie Ihr bereits bestehendes GPM-Portfolio auf die nächste Nachhaltigkeitsstufe heben können. Um den Herausforderungen bei der Implementierung von Green BPM zu begegnen, gilt es alle beteiligten Akteure mit einzubeziehen. Mit ADONIS, unserer State-of-the-Art GPM-Suite, können Sie all das und mehr erreichen. ADONIS ist das Tool der Wahl für die Dokumentation und Verwaltung von Prozessen und bietet umfangreiche Funktionen für die Prozessanalyse und -optimierung. Mit ADONIS Prozesssimulation können Sie Ihre Änderungen testen, bevor Sie sie implementieren, und ADONIS Prozessautomatisierung können Sie zur weiteren Optimierung Ihrer Prozesse nutzen. Außerdem lässt sich ADONIS mit Unternehmens-Wikis wie SharePoint oder Confluence verbinden, um Prozessinformationen in der gesamten Organisation zu verbreiten.
Messen Sie den Erfolg Ihrer Green BPM-Initiativen, indem Sie Umweltbelastungen reduzieren, die Effizienz steigern, die Rentabilität erhöhen und den Ruf verbessern. Von einer erfolgreichen Umgestaltung profitiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch die lokale, regionale und – je nach Ausdehnung – globale Umwelt. Und wer will das nicht?