Einführung – Die Grundlagen eines Operating Models

In unserem vorherigen Blogbeitrag haben wir das Konzept eines Operating Models (zu Deutsch „Betriebsmodell“) erklärt: Es zeigt, wie ein Unternehmen im Kern funktioniert, indem es beschreibt, wie verschiedene organisatorische Komponenten zusammenarbeiten, um einen Mehrwert für die Kundschaft zu liefern und die Unternehmensziele zu erreichen. Dazu gehören Prozesse, Strukturen, Systeme und Ressourcen, die an den täglichen Abläufen beteiligt sind. Ein Operating Model gibt einen klaren Überblick darüber, wie ein Unternehmen funktioniert, indem es diese Komponenten definiert. Dies hilft, die Organisation auf gemeinsame Ziele auszurichten, um einen reibungslosen und effektiven Betrieb zu gewährleisten. Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie gerne unseren „Operating Model„-Blogbeitrag. Jetzt möchten wir uns jedoch darauf konzentrieren, wie man ein Operating Model erstellt.

Wie entwirft man ein Operating Model?

Ausgangspunkt

Die Entwicklung eines Operating Models beginnt mit einer klaren Vorstellung von Ihrer Unternehmensstrategie und Ihren Zielen, die die Grundlage für das gesamte Modell bilden. Beginnen Sie mit der Abbildung Ihrer Fähigkeiten. Erstellen Sie eine Capability Map und beziehen Sie Beteiligte aus verschiedenen Abteilungen ein, um eine umfassende Perspektive zu gewährleisten und kritische Aktivitäten und Abhängigkeiten zu identifizieren.

Beispiel einer Capability Map (eines Flughafens)

Wichtige Überlegungen

Achten Sie auf mögliche Ineffizienzen, Engpässe und Bereiche, die nicht mit der Unternehmensstrategie übereinstimmen. Beseitigen Sie Redundanzen in Prozessen, falsch zugeordnete Rollen oder Verantwortlichkeiten und technologische Lücken, die den Betrieb stören könnten.

Erfolgsfaktoren

Um die Effektivität des Operating Models zu validieren, sind kontinuierliche Analysen im Hinblick auf die Unternehmensziele und -vorgaben erforderlich. Holen Sie Feedback von den Beteiligten ein und führen Sie Pilotprojekte oder Simulationen durch, um eventuelle Schwachstellen zu ermitteln. Ein gut durchdachtes Modell sollte die Effizienz steigern, sich eng an den strategischen Zielen orientieren und die Fähigkeit des Unternehmens verbessern, Kundennutzen zu generieren. Überprüfen Sie das Modell regelmäßig und korrigieren Sie es auf der Grundlage von Kennzahlen und Feedback, um sicherzustellen, dass es auch weiterhin den sich verändernden Geschäftsanforderungen entspricht.

Tools für die Erstellung Ihres Betriebsmodells

Während Capability Maps ein guter Ausgangspunkt für die Entwicklung von Operating Models sind, bieten verschiedene andere Tools strukturierte Methoden, um die Ausrichtung an der Geschäftsstrategie sicherzustellen, die Effizienz zu verbessern und einen Mehrwert zu schaffen. Hier sind einige häufig verwendete Werkzeuge:

Business Model Canvas

Das Business Model Canvas (Geschäftsmodell-Canvas) ist ein strategisches Management-Tool, das die Visualisierung und Entwicklung von Betriebsmodellen unterstützt. Es konzentriert sich zwar auf das gesamte Geschäftsmodell, kann aber auch als Leitfaden für die Gestaltung des Operating Models dienen, indem es Schlüsselelemente wie Wertversprechen, Kundensegmente, Kanäle, Beziehungen, Umsatzströme, Aktivitäten, Ressourcen, Partnerschaften und Kostenstrukturen skizziert.

Beispiel für ein Business Model Canvas

Analyse der Value Chain

Die von Michael Porter entwickelte Analyse der Value Chain (Wertschöpfungskette) identifiziert und optimiert die primären und unterstützenden Aktivitäten, die einen Mehrwert für den Kunden schaffen. Sie verbessert das Verständnis der organisatorischen Beiträge zur Wertschöpfung und identifiziert Bereiche zur Effizienzsteigerung.

Beispiel für eine „Value Chain“-Analyse

PESTLE-Analyse

Bei der PESTLE-Analyse werden die politischen, wirtschaftlichen, sozialen, technologischen, rechtlichen und ökologischen Faktoren des externen Umfelds bewertet. Sie dient als Grundlage für strategische Entscheidungen und Anpassungen, um das Operating Model mit den externen Einflüssen in Einklang zu bringen.

Beispiel für eine PESTLE-Analyse

Diese Tools können einzeln oder in Kombination verwendet werden, um ein umfassendes und effektives Operating Model zu entwerfen, das auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele einer Organisation zugeschnitten ist. Ausgehend von grundlegenden Basisinstrumenten, wie der Capability Map oder dem Business Model Canvas, können Organisationen schrittweise zusätzliche Werkzeuge wie die PESTLE-Analyse integrieren. Dieser iterative Ansatz vertieft das Verständnis und stellt sicher, dass alle Aspekte des Unternehmens in Einklang gebracht werden. Indem Sie systematisch Elemente verschiedener Tools einbeziehen, können Sie ein stabiles Betriebsmodell entwickeln, das das Verständnis und das Engagement der Mitarbeitenden verbessert und eine kohärente sowie effiziente Arbeitsumgebung schafft.

Grundsätze des Operating Model Designs

Die Designprinzipien für Betriebsmodelle sind grundlegende Richtlinien, die bei der Erstellung und Umsetzung eines solchen Modells zum Tragen kommen. Sie gewährleisten, dass das Modell effektiv ist, mit der Unternehmensstrategie übereinstimmt und in der Lage ist, einen Mehrwert zu schaffen. Im Folgenden werden einige wichtige Grundsätze für die Gestaltung von Operating Models genannt:

  •  Strategische Ausrichtung

Stellen Sie sicher, dass das Operating Model mit der allgemeinen Unternehmensstrategie und den Unternehmenszielen übereinstimmt. Es sollte die langfristigen Ziele des Unternehmens unterstützen und die Durchführung strategischer Initiativen ermöglichen.

  • Kundenorientierung

Entwerfen Sie das Operating Model mit Blick auf die Erfüllung von Kundenbedürfnissen. Verstehen Sie die Anforderungen und Präferenzen der Kunden und stellen Sie sicher, dass Prozesse, Strukturen und Ressourcen auf die Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -erfahrung ausgerichtet sind.

  • Effizienz und Effektivität

Streben Sie nach betrieblicher Effizienz und Effektivität. Rationalisieren Sie Prozesse, beseitigen Sie Redundanzen und optimieren Sie die Ressourcennutzung, um eine hohe Produktivität und Kostenwirksamkeit zu erzielen.

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

Gestalten Sie ein Betriebskonzept, das flexibel und anpassungsfähig an sich ändernde Marktbedingungen und Geschäftsumgebungen ist. Es sollte in der Lage sein, schnell auf neue Chancen, Risiken und sich verändernde Kundenanforderungen zu reagieren.

  • Integration und Zusammenarbeit

Fördern Sie die Integration und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationseinheiten. Stellen Sie sicher, dass verschiedene Funktionen, Abteilungen und Teams nahtlos zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Fördern Sie eine Kultur der Zusammenarbeit und der offenen Kommunikation.

  • Einfachheit

Halten Sie das Betriebsmodell so einfach wie möglich. Vermeiden Sie unnötige Komplexität in Prozessen und Strukturen. Einfachheit verbessert das Verständnis, die Umsetzung und die Agilität.

Operating Model und Organisationsdesign

Operating Model und Organisationsdesign sind eng miteinander verknüpft und beide sind für die Ausrichtung der Unternehmensstruktur auf die strategischen und operativen Ziele unerlässlich. Lassen Sie uns zunächst die beiden Konzepte klären und dann ihre Beziehung zueinander untersuchen.

  • Das Operating Model umreißt die Schlüsselaspekte, die zur Wertschöpfung beitragen, und umfasst Fähigkeiten, Prozesse, Systeme und Technologien, die für die Umsetzung der Unternehmensstrategie unerlässlich sind. Es definiert, wie diese Komponenten zusammenwirken, um die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens zu produzieren und bereitzustellen.
  • Das Organisationsdesign konzentriert sich auf die Anordnung der Rollen, Verantwortlichkeiten und Beziehungen innerhalb der Organisation. Es legt formale Hierarchien und Strukturen fest, die die Aufgabenzuweisung und Berichterstattung regeln und die Koordination und Zusammenarbeit erleichtern.

Ein effektives Organisationsdesign ist ein wesentlicher Bestandteil eines gut definierten Operating Models. Das Operating Model legt fest, was getan werden muss, um einen Mehrwert zu schaffen, während das Organisationsdesign bestimmt, wie die einzelnen Mitarbeitenden innerhalb der Organisation organisiert sind, um diese Ziele zu erreichen. Im Wesentlichen dient das Operating Model als Vorlage für den operationellen Rahmen der Organisation, während das Organisationsdesign diese Vorlage in eine funktionelle Organisationsstruktur übersetzt.

Zusammenfassung

Ein gut gestaltetes Operating Model ist entscheidend für die Ausrichtung eines Unternehmens auf seine strategischen Ziele und die Verbesserung seiner Betriebseffizienz. Durch die Nutzung geeigneter Tools wie Capability Maps oder PESTLE kann das Modell kontinuierlich angepasst und optimiert werden, um den sich wandelnden Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Es ist wichtig, zwischen einem Betriebsmodell und einem Organisationsdesign zu unterscheiden: Die Fähigkeit, diese Unterscheidung zu bewältigen, ermöglicht es Unternehmen, Abläufe zu rationalisieren und eine integrative Arbeitskultur zu kultivieren, in der alle Mitarbeitende zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

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